Forschung


Religionstheoretische Schwerpunkte in meiner Forschungstätigkeit sind die rituelle Dimension von Religionen (Ritualtheorien in ihrem Verhältnis zu konkreter ritueller Praxis) und Transformationsprozesse in und zwischen Religionen – wobei ein semiotisch basiertes theoretisches Modell zur Beschreibung und Analyse solcher Prozesse entwickelt werden soll, das über "Black Box-Begriffe" wie "Synkretismus" hinausgeht. Diese beiden Schwerpunkte sind durch Forschungen zur Theorie religiöser Symbolisierungsleistungen (Semiose) verschränkt, in einer kritischen Aufnahme von Positionen der Religionsästhetik. Diese theoretischen Akzentsetzungen beziehen sich auf konkrete religionsgeschichtliche Forschungen zu (west-)afrikanischen (inkl. Islam und Christentum in Afrika) und afroamerikanischen Religionen (v.a. Karibik und USA), sowie zum Mormonentum (besonders Missionsstrategien und Geschichte der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Österreich). Die gegenwärtige Entwicklung von Religionen in Österreich (insb. Wien: "Kartographie der Religionen in Wien") und deren historischer Hintergrund sind ein weiterer Schwerpunkt meiner Forschungstätigkeit (in enger Zusammenarbeit mit Lukas Pokorny und Karsten Lehmann).

Mein Interesse gilt auch wissenschaftstheoretischen Fragen der Religionswissenschaft und dem Verhältnis des kulturellen Symbolsystems Religion zu anderen kulturellen Symbolsystemen (Medien, Film, Literatur, Sport). Das bringt eine ständige Reflexion des Religionsbegriffes mit sich und eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Verhältnis der Religionswissenschaft zu anderen religionsbezogenen Disziplinen (v.a. Theologie, Religionsphilosophie, -ethnologie und -soziologie). Ebenso ist die Beziehung der Disziplin zu Aufklärung und Religionskritik Gegenstand meiner Forschungen, wobei insbesondere die Religionskritik Friedrich Nietzsches (1844–1900) im Mittelpunkt eigener religionsphilosophischer Forschungen steht. Länger zurück liegen meine Beiträge zur personal-dialogischen Religionsphilosophie (v.a. Ferdinand Ebner, 1889–1931).